Photovoltaik auf dem Flachdach

Sie überlegen, eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Flachdach installieren zu lassen, sind aber nicht sicher, ob sich das wirklich lohnt? Wie immer gilt: Das hängt vom Einzelfall ab. Doch grundsätzlich kann man sagen, dass PV-Anlagen keineswegs nur für Schrägdächer geeignet sind, sondern auch auf Flachdächern gute Erträge erzielen können. Manchmal sind gerade Flachdächer sogar besonders vorteilhaft! Wir liefern Ihnen wichtige Infos rund um Photovoltaik-Anlagen auf dem Flachdach: Installation, Kosten, Vor- und Nachteile sowie Voraussetzungen des Daches.

Inhaltsverzeichnis

    1. Flachdach vs. Schrägdach – Unterschiede für Solaranlagen
    2. Voraussetzungen für eine Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach
    3. Flächenbedarf einer PV-Anlage beim Flachdach
    4. Installation – diese Möglichkeiten gibt es
    5. Kosten für Photovoltaik auf dem Flachdach
    6. Vor- und Nachteile
    7. Fazit

Flachdach vs. Schrägdach – welche Unterschiede gibt es bei Solaranlagen zu beachten?

Üblicherweise werden Photovoltaik-Anlagen auf Schrägdächern installiert, doch auch Flachdächer eignen sich für die Erzeugung von eigenem Solarstrom. In bestimmten Aspekten ist die Montage auf Flachdächern sogar vorteilhafter. Bei Solaranlagen sind insbesondere die Ausrichtung und der Neigungswinkel von Bedeutung – während diese Faktoren bei einem Schrägdach von dessen Beschaffenheit vorgegeben werden, können sie bei Flachdächern gut beeinflusst werden.

Ausrichtung

Um mit einer PV-Anlage größtmögliche Erträge zu erzielen, ist eine Ausrichtung nach Süden optimal. Photovoltaik-Module auf einem Flachdach installieren zu lassen, hat den Vorteil, dass die Ausrichtung relativ frei gewählt werden kann. Oftmals werden die Panels in einer kombinierten Ost-West-Konstruktion platziert. Das bedeutet, dass die Module reihenweise „Rücken an Rücken“ stehen und abwechselnd nach Osten und Westen ausgerichtet sind. Daraus ergibt sich ein horizontales Zickzack-Muster. Das hat den Vorteil, dass eine gleichmäßigere Leistungskurve erzielt wird, weil sowohl die Morgen- als auch die Abendsonne genutzt werden – die Mittagssonne trifft zusätzlich auf beide Anlagenelemente. Der klare Vorteil: Zu Tagesbeginn und -ende ist mehr Energie verfügbar.

Neigungswinkel

Während Schrägdächer den Neigungswinkel für Photovoltaik-Anlagen vorgeben, bietet ein Flachdach mehr Spielraum. Anders als auf schrägen Hausdächern montiert man die Solarpanels beim Flachdach nicht auf Schienen, sondern auf speziellen Aufständerungen, deren Neigung beliebig anpassbar ist. Allerdings muss man hierbei darauf achten, dass genug Abstand zwischen den einzelnen Reihen bleibt, damit die Module nicht gegenseitig Schatten aufeinander werfen.

Grundsätzlich erzielt man den größten Ertrag, wenn die Sonneneinstrahlung senkrecht auf die Module trifft – deshalb werden die Panels immer geneigt. Wie groß der Neigungswinkel für eine möglichst effiziente Stromerzeugung sein sollte, hängt von der Ausrichtung ab. Bei einer Ausrichtung nach Süden liegt der ideale Neigungswinkel von Solarmodulen bei 30–35°, wohingegen in einer Ost-West-Positionierung auch kleinere Winkel optimal sein können. Bei Photovoltaik-Modulen auf einem Flachdach wählt man meist einen Neigungswinkel von 10–15°.

Welchen Einfluss hat der Neigungswinkel auf die Solaranlage?

    • Niedrige Neigungswinkel verschlechtern die Selbstreinigung der Solarpanels. Höhere Reinigungskosten können die Folge sein.
    • Steile Neigungswinkel führen zu erhöhtem Schattenwurf. Dadurch sind größere Abstände zwischen den Reihen notwendig.

Welche Voraussetzungen muss ein Flachdach für die Montage einer Solaranlage erfüllen?

Damit Sie eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Flachdach installieren lassen können, muss das Dach einige Voraussetzungen erfüllen:

    • Ein einzelnes Solarmodul wiegt durchschnittlich 20 kg. Diese zusätzliche Last (hochgerechnet auf die gesamte Anlage) muss das Dach tragen können. Hierfür ist es zwingend notwendig, die Statik fachgerecht prüfen zu lassen.
    • Das Dach muss über Dämmmaterial gemäß DIN 4108-10 mit hoher Druckfestigkeit verfügen. Für Carports oder Garagen gilt dies nicht.
    • Das Flachdach sollte eine Neigung von weniger als 5° aufweisen, damit kein Hangabtrieb entsteht. Gegen den müsste die PV-Anlage separat gesichert werden.
    • Bei Häusern mit Denkmalschutz ist eine Baugenehmigung erforderlich.

Was die Beschaffenheit des Flachdachs angeht, steht einer Solaranlage so gut wie nichts im Wege – egal, ob das Dach aus Bitumen (Dachpappe), Trapezblech, Folie oder Beton besteht oder mit einer Begrünung versehen ist.

Tipp: Mit einer Dachbegrünung schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie kühlt nicht nur das Gebäude, sondern schafft durch die Kühlung auch bessere Bedingungen für eine PV-Anlage – denn eine gute Kühlung steigert die Leistungsfähigkeit der Panels. Erleben Sie den Doorbird als moderne und hervorragende Türanlage!

Welche Fläche benötigt eine Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach?

Im Vergleich zum Schrägdach benötigt eine Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach etwas mehr Platz. Das liegt daran, dass die Reihen in größeren Abständen zueinander aufgestellt werden müssen, um gegenseitige Verschattung zu verhindern. Das reduziert die Anzahl der nutzbaren Solarmodule. Eine Anlage mit 10 kWp nimmt auf einem Schrägdach rund 55–60 m² ein – bei einem Flachdach sollte man etwa 100–110 m² dafür einplanen (abhängig von Ausrichtung und Neigung).

Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach installieren lassen – diese Möglichkeiten gibt es

Bei einer Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach gestaltet sich die Montage deutlich einfacher als bei schrägen Dächern, weil die Arbeiten auf einer ebenen Fläche stattfinden. Das erleichtert zudem die Reinigung und Wartung. Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach zu installieren, die jeweils Vor- und Nachteile haben.

    1. Mit Dachdurchdringung: Hierbei werden die Aufständerungen fest in der Dachkonstruktion verankert. Dafür muss man allerdings die Dachhaut durchdringen, was Auswirkungen auf die Wärmedämmung, den Feuchtigkeitsschutz und die Statik haben kann. Eine professionelle Installation von Fachleuten ist unabkömmlich!
    2. Ohne Dachdurchdringung: Die PV-Unterkonstruktion wird nicht fest mit dem Dach verbunden. Stattdessen beschweren Betonplatten oder Wannen voller Steine die Aufständerungen. Das sichert sie gegen Umfallen oder Abheben, erhöht allerdings auch die Dachlast. Bautenschutzmatten mit hoher Haftreibung verhindern ein Verrutschen.

Um zu ermitteln, welches Verfahren sich bei Ihrem Dach besser eignet, gilt es, folgende Aspekte zu prüfen:

    • Dachlast
    • verfügbare Fläche
    • Standort der Immobilie
    • Windverhältnisse (größere Angriffsfläche durch schräges Aufstellen)
    • Laub im Herbst (häufigere Reinigung möglich, um Verschattung zu vermeiden)
    • Schneelast im Winter

Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach – die Kosten

Photovoltaik-Anlagen für ein Flachdach kosten etwas mehr als für ein Schrägdach. Das liegt an den teuren Aufständerungen. Allerdings verläuft die Installation dafür schneller und einfacher, sprich: günstiger, weil kein Gerüst benötigt wird. Im Schnitt haben private PV-Anlagen eine Leistung von 8 kWp – der Preis für eine solche Anlage liegt meist bei 12.000–15.000 Euro (ohne Speicher). Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich in der Regel auf ca. 1,5 % der Anschaffungskosten.

Bei einer Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach hängen die Kosten maßgeblich von der Größe der Anlage ab. Der Preis steigt allerdings nicht proportional zur Anzahl der Solarmodule. Je größer die Anlage, desto geringer der Preis pro Kilowattpeak (kWp). Größere Anlagen können sich also lohnen!

Photovoltaik auf einem Flachdach – Vor- und Nachteile

Natürlich gibt es bei einer Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach Vor- und Nachteile, die wir Ihnen übersichtlich zusammengetragen haben:

Vorteile

Nachteile

Ausrichtung und Neigungswinkel frei bestimmbar

höherer Flächenbedarf

Installation, Wartung und Reinigung sehr einfach (kein Gerüst, Arbeiten auf ebener Fläche)

höhere Montagekosten (Aufständerung & Windbefestigung)

verbesserte Kühlung durch Aufständerungen (= höhere Leistungsfähigkeit)

evtl. zusätzliche Reinigungskosten (Laub und Schnee bleiben eher liegen)

 

Fazit: Photovoltaik auf dem Flachdach – flexibel, einfach, lohnenswert

Photovoltaik auf dem Flachdach ist nicht nur möglich, sondern in der Umsetzung besonders flexibel und einfach. Zwar müssen Faktoren wie die Windverankerung der Module und ein höherer Flächenbedarf berücksichtigt werden, doch nach Abwägung der Vor- und Nachteile sind PV-Anlagen auf Flachdächern durchaus lohnenswert. Sie möchten eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Flachdach installieren lassen? Die Solarexperten von M.S. Systemintegration machen es möglich. Sprechen Sie uns einfach an!