Die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach

Immer mehr Menschen denken darüber nach, eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf ihrem Dach zu installieren. Die häufigsten Gründe dafür sind der Wunsch nach sauberer Energie und nach einer größeren Unabhängigkeit von den kontinuierlich steigenden Strompreisen. Doch bevor man eine Photovoltaik-Anlage auf das eigene Dach setzt, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. Wir sind Experten für Photovoltaik und informieren Sie in diesem Artikel umfassend darüber, welches Dach geeignet ist und welche Förderungen es gibt.

Photovoltaik: Welches Dach ist geeignet? Alle Anforderungen auf einen Blick

Solaranlagen bieten neben nachhaltigem und emissionsfreiem Strom vor allem eine stärkere Unabhängigkeit von Stromanbietern und den steigenden Energiepreisen. Kein Wunder also, dass viele Menschen mit der Anschaffung einer PV-Anlage liebäugeln. Allerdings handelt es sich hierbei um eine größere Investition, die wohlüberlegt sein will. Hierbei geht es natürlich um die Kosten, aber vor allem auch darum, ob die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach überhaupt möglich ist – denn nicht jedes Dach ist dafür geeignet.

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach – das sind die Anforderungen:

Region

Es klingt selbstverständlich, sollte aber dennoch bewusst bedacht werden: Wie hoch ist die jährliche Sonneneinstrahlung in der eigenen Region? Um mittels Solarenergie Strom zu erzeugen, braucht man natürlich ausreichend Sonnenlicht. Deswegen lohnt sich eine Solaranlage besonders an Orten, die im Laufe des Jahres viel Sonne abbekommen.

Schatten

Ganz logisch: Je weniger Schatten im Laufe des Tages auf die Solarzellen fällt, desto mehr Strom kann erzeugt werden. Am besten bleibt die Dachfläche ganzjährig frei von großflächigem Schatten, z. B. durch Bäume, Gebäude oder Berge.

Dachausrichtung

Optimal geeignet ist ein Dach, das nach Süden ausgerichtet ist, denn so gelangt im Laufe des Tages die meiste Sonne auf die Solarzellen.

Aber auch bei einer Ausrichtung nach Osten oder Westen ist es möglich, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach anzubringen. Der maximal erreichte Ertrag fällt dann lediglich niedriger aus.

Dachneigung

Bei der Neigung des Daches gibt es Spielraum – optimal geeignet ist ein Neigungswinkel von etwa 30°. PV-Anlagen können jedoch auch auf Dächern mit einer Neigung von 15° bis 50° installiert werden. Je stärker die Neigung von den idealen 30° abweicht, desto niedriger wird der Ertrag (auf derselben Fläche).

Statik

Ein einzelnes Solarmodul wiegt im Schnitt ungefähr 20 kg. Bei einer Photovoltaik-Anlage auf einem Dach werden je nach Fläche gleich eine ganze Reihe Module angebracht – das ergibt schnell mehrere 100 kg. Hinzu kommen die Trägerschienen und die Elektrik. Dieses Gewicht muss das Dach aushalten können. Ein Dachdecker kann die Statik prüfen und ggf. das Dach sanieren, was jedoch mit teils erheblichen Kosten verbunden ist.

Verfügbare

Fläche

Je größer das Dach ist, desto mehr Photovoltaik-Zellen können installiert werden. Bei kleinen Dächern kann es sein, dass so wenig Strom produziert wird, dass sich die Installation nicht lohnt. Dies hängt u. a. von der Größe des Haushalts nach Personen ab oder davon, wie viel des Stroms man selbst nutzen möchte.


Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Es hängt also von diversen Faktoren ab, welches Dach sich für eine Solaranlage eignet. Erfüllt ein Dach alle Anforderungen für Photovoltaik, sollte man auf jeden Fall noch prüfen, ob der erzielte Ertrag auch zum eigenen Verbrauch passt. Grundsätzlich haben Sie die Wahl, den erzeugten Strom komplett oder teilweise ins öffentliche Netz einzuspeisen oder ihn vollständig selbst zu nutzen. Je größer der Haushalt ist, desto mehr Strom wird benötigt.

    • Ein Stromverbrauch von 1.000 kWh wird mit etwa einem Kilowattpeak (kWp) erreicht.
    • Pro Kilowattpeak benötigt man eine Fläche mit Solarzellen von 8 bis 10 m².
    • Für einen 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 bis 4.500 kWh pro Jahr bedeutet das eine notwendige Fläche von bis zu 45 m² – vorausgesetzt, der gesamte Verbrauch soll mittels Solaranlage abgedeckt werden.

Da morgens und abends am meisten Energie gebraucht wird, die Sonneneinstrahlung jedoch am geringsten ist, lohnt sich oftmals die Anschaffung eines Speichers. Auf diese Weise erhöhen Sie den Eigenverbrauch und können den selbst erzeugten Strom auch bei schlechtem Wetter und Dunkelheit nutzen.

Photovoltaik auf dem Dach oder doch ein „Balkonkraftwerk“?

Mini-Solaranlagen bezeichnet man umgangssprachlich als „Balkonkraftwerk“, weil sie oftmals auf Balkonen zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich nicht um komplette Photovoltaik-Anlagen wie auf dem Dach, sondern meist um ein einzelnes Modul. Von der Funktion und den Komponenten ist ein Balkonkraftwerk ähnlich wie eine Solaranlage – nur eben viel kleiner.

Falls eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach nicht infrage kommt, können Sie stattdessen ein Balkonkraftwerk nutzen. Besonders beliebt sind diese Mini-Solaranlagen bei Campern, Gartenbesitzern und Mietern. Die kleinen Anlagen haben eine maximale Leistung von 300 bis 1.000 kWp, woraus sich ein Ertrag von 0,6 bis 1,0 kWh (bei 1.000 kWp) ergibt. Der Ertrag ist wegen der geringen Größe natürlich viel kleiner als bei einer großen Anlage auf dem Dach und lohnt sich deshalb meist nicht zur Einspeisung. Bei Mini-Solaranlagen geht es in erster Linie um eine Teil-Selbstversorgung.

Im Vergleich zur Photovoltaik-Anlage auf einem Dach sind die Anforderungen für Balkonkraftwerke weitaus geringer.

    • Weniger Aufwand: Mini-Solaranlagen können mit oder ohne Halterung auf Balkonen, Terrassen, im Garten oder an der Fassade angebracht werden. Der Anschluss erfolgt über eine spezielle Einspeisesteckdose.
    • Einfacher Anschluss: Ein Elektrofachhandwerker installiert die Mini-Anlage und die Einspeisesteckdose – eine Festverdrahtung mit dem Stromnetz des Hauses ist nicht notwendig. Die Installation geht deutlich zügiger als auf dem Dach, wo mehr Panels, eine Unterkonstruktion und ein Gerüst aufgebaut werden müssen. Der Anschluss vom Fachmann ist übrigens Pflicht! 

Auch wenn Balkonkraftwerke deutlich kleiner sind als komplette Solaranlagen, müssen sie trotzdem angemeldet werden. Betreiber müssen zudem Informationen über die Leistung an die Bundesnetzagentur sowie den Netzbetreiber angeben. Die Kosten für eine Mini-Solaranlage belaufen sich auf 500 bis 1.500 Euro inkl. Anschluss. Ein Speicher kostet zusätzlich zwischen 500 und 1.000 Euro.

Photovoltaik auf dem Dach – diese Förderungen gibt es

Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach anbringt, kann eine Förderung erhalten.

    • Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine überregionale Photovoltaik-Förderung, die aus zinsvergünstigten Krediten besteht. Über das Programm 270 fördert der Staat den Einbau regenerativer Energie-Anlagen mit oder ohne Speicher.
    • Für Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach gibt es die Effizienzhaus-Förderung – sowohl beim Bau als auch bei der Sanierung. Die PV-Anlage trägt dazu bei, eine höhere Effizienzklasse für Wohngebäude zu erreichen.
    • Viele Bundesländer und Kommunen haben eigene Förderprogramme für den Einbau von Stromspeichern und PV-Anlagen. Diese sind jedoch oft nur kurzzeitig verfügbar, weil die Fördermittel begrenzt sind.

Gerne beraten wir Sie bei der Planung einer Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach und übernehmen die Montage, Installation und Wartung. Kontaktieren Sie uns für ein individuelles Angebot!