Indach-Photovoltaik – Vor- und Nachteile

Indach-Photovoltaik – hören Sie das zum ersten Mal? Viele Menschen kennen diese Variante der Solaranlage nicht, weil das Gegenstück – die Aufdach-Anlage – sehr viel verbreiteter ist. Dabei bringen Indach-Solaranlagen viele Vorteile mit sich. In diesem Beitrag erfahren Sie, für wen sich eine Indach-Photovoltaik-Anlage lohnt, für welche Dächer sie sich eignet, aber auch welche Nachteile sie birgt. Solar ist unser Ding – wir sind Experten für Photovoltaik und informieren Sie über Ihre Möglichkeiten, nachhaltigen Solarstrom selbst zu produzieren.

Inhaltsverzeichnis

    1. Was ist Indach-Photovoltaik?
    2. Vorteile und Nachteile von Indach-Solaranlagen
    3. Indach-Photovoltaik – das sind die Voraussetzungen
    4. Kosten einer Indach-Solaranlage
    5. Exkurs: Solar-Dachziegel und Solardach als Alternativen

Was ist Indach-Photovoltaik?

Indach-Photovoltaik-Anlagen unterscheiden sich in einem wesentlichen Aspekt von Aufdach-Anlagen. Wie der Name schon verrät, werden sie nicht auf das Dach aufgesetzt, sondern in das Dach integriert und ersetzen hierbei einen Teil der Dacheindeckung. Man spricht auch von gebäudeintegrierter Photovoltaik. Daraus ergibt sich ein ebenmäßigeres Gesamtbild des Daches, weil die Indach-Solarmodule nicht aus der Dachfläche herausragen, sondern eine ebene Fläche mit den Dachziegeln bilden. Indach-Solaranlagen sind deshalb eine ästhetische und elegante Lösung, wenn Sie Solarstrom auf Ihrem Dach produzieren möchten. Außerdem sind sie widerstandsfähiger gegen starken Wind, weil die Böen nicht unter die Solarmodule gelangen und sie anheben können.

Dass diese Variante dennoch weniger verbreitet ist, liegt vor allem an der aufwendigeren Montage bei Bestandsbauten. Hier müssen massive Eingriffe in die Dachhaut vorgenommen werden. Der Knackpunkt ist insbesondere die präzise Versiegelung aller Kanten, denn diese muss absolut dicht sein, damit kein Wasser ins Dach eindringen und womöglich große Schäden anrichten kann. All das ist mit hohen Kosten verbunden. Einfacher und günstiger gestaltet sich die Installation einer Indach-Photovoltaik-Anlage bei Neubauten oder geplanten Sanierungen der Dacheindeckung, weil die Integration der Solaranlage in die Dachfläche von Anfang an mit eingeplant werden kann. So sparen Sie Materialkosten für die Dachziegel und Montagekosten, weil sich der Aufwand für den Dachdecker verringert.

Pro und Contra bei Indach-Solaranlagen

Vorteile

Einfache Installation bei Neubauten & Sanierungen

Wenn Sie einen Neubau oder eine Dachsanierung einer Immobilie planen, bietet sich die Integration einer Indach-Solaranlage an. Dadurch sparen Sie Geld, weil Sie weniger Dachziegel benötigen und der Dachdecker weniger Arbeit hat. Außerdem müssen Sie nicht extra für die Solaranlage eine Baustelle beginnen, sondern verbinden zwei große Arbeiten miteinander.

Besserer Schutz vor starken Windböen

Dadurch, dass die Indach-Solarmodule in das Dach integriert sind, bieten Sie eine erheblich geringere Angriffsfläche für Windböen. Denn der Wind gelangt nicht unter die Solarzellen, sondern weht über sie hinweg. Das schützt sowohl die Module als auch die darunter liegende Verkabelung.

Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen

Auch sonstigen mechanischen Belastungen hält eine Indach-Photovoltaik-Anlage besser stand, weil sie Teil der Dachfläche ist und nicht auf sie aufgesetzt wird.

Geringere Dachlast

Durch eine direkte Integration Ihrer Solaranlage in das Dach erreichen Sie eine gleichmäßige Gewichtsverteilung. Zwar müssen ggf. mehr Dachbalken eingezogen werden als für eine Aufdach-Anlage, doch der Druck verteilt sich besser auf die Gesamtkonstruktion.

Schöne Ästhetik

Indach-Photovoltaik sieht in der Regel schöner aus als eine aufgesetzte Anlage, weil die Module auf einer Höhe mit den Dachziegeln liegen und somit eine ebenmäßige Fläche entsteht. Je nach Lichteinfall kann eine Indach-Solaranlage sogar wie ein großes Panoramafenster wirken.

 

Nachteile

Höherer Aufwand bei Bestandsbauten

Bereits bestehende Dächer mit einer Indach-Photovoltaik-Anlage nachzurüsten, ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Sie müssen die Dachhaut durchdringen und die Kanten am Ende dicht versiegeln. Deshalb empfiehlt sich Indach-Photovoltaik vor allem für Neubauten und bei schon geplanten Dachsanierungen.

Höhere Kosten bei Bestandsbauten

Ein existierendes Dach zu öffnen und eine Indach-Anlage einzusetzen, bringt hohe Kosten mit sich. Sie müssen die Dachziegel entsorgen und für die Stabilität ggf. neue Balken einziehen. Hier lohnt sich eher eine herkömmliche Aufdach-Anlage.

Sorgfältige Abdichtung notwendig

Eines der größten Risiken bei Indach-Photovoltaik-Anlagen ist die Versiegelung. Diese muss besonders sorgfältig durchgeführt werden, damit das Dach anschließend absolut dicht ist. Andernfalls kann Wasser eindringen und schlimmstenfalls erhebliche Schäden verursachen.

Eingeschränkte Hinterlüftung

Dass die Indach-Solarmodule ins Dach integriert sind und nicht aufliegen, ist ein Vorteil, weil sie weniger Angriffsfläche für den Wind bieten – aber auch ein Nachteil. Denn der Wind sorgt für eine gute Hinterlüftung, die bei Indach-Anlagen naturgemäß eingeschränkt ist. Das kann zu Leistungseinbußen führen, wenn die Module zu heiß werden. Die Faustregel lautet: +1 °C Temperatur der Zellen = -0,5 % Wirkungsgrad.

Nur bei Ziegeldächern möglich

Indach-Photovoltaik kann nur in Ziegeldächer integriert werden. Bitumen-, Blech-, Reet- und Schieferdächer sind ebenso wenig geeignet wie Flachdächer.

Neigung von min. 25–30° notwendig

Damit das Regenwasser effizient abfließen kann, ist eine Dachneigung von mindestens 25–30° notwendig.

 

Bevor Sie die Planung und Anschaffung einer Indach-Anlage in Angriff nehmen, sollten Sie alle relevanten Faktoren prüfen und am besten einen Experten für Photovoltaik zurate ziehen. Auch die Montage sollte ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, damit die Indach-Solaranlage sicher installiert und das Dach zuverlässig abgedichtet wird. Wir begleiten Sie gerne von Anfang an bei Ihrem Projekt und stehen Ihnen mit einer kompetenten Beratung zur Seite. Jetzt Kontakt aufnehmen!

Voraussetzungen für Indach-Photovoltaik

Genau wie bei Solaranlagen auf Schrägdächern und Flachdächern gibt es auch bei Indach-Photovoltaik-Anlagen bestimmte Voraussetzungen für die Installation.

    • Die Dachfläche muss mindestens um 25–30° geneigt Eine Integration in Flachdächer ist nicht möglich.
    • Indach-Photovoltaik kann nur bei Ziegeldächern angewendet werden. Blech-, Bitumen, Reet- und Schieferdächer sind hierfür nicht geeignet.
    • Die Statik muss geprüft werden, damit die Dachlast nicht zu hoch wird.

Was kostet eine Indach-Photovoltaik-Anlage?

Der Preis einer Indach-Photovoltaik-Anlage bemisst sich in erster Linie danach, ob sie in ein bestehendes Dach integriert oder im Zuge eines Neubaus oder einer Dachsanierung errichtet wird. Bei Bestandsbauten sind Indach-Anlagen rund 10–20 Prozent teurer, weil das Dach zunächst abgedeckt und die Ziegel entsorgt werden müssen. Die Dachhaut muss geöffnet und am Ende wieder sorgfältig versiegelt werden. All das verursacht teils erhebliche Kosten.

Bei geplanten Dachsanierungen und Neubauten kann eine Indach-Solaranlage im Endeffekt sogar günstiger als eine Aufdach-Anlage sein, wenn Sie sowieso die Anschaffung einer PV-Anlage geplant haben. Denn Sie sparen Materialkosten für die Dachziegel, an deren Stelle die Anlage eingefügt wird, sowie Handwerkerkosten, weil der Dachdecker weniger Aufwand hat. Die speziellen Halterungen für die Indach-Anlagen sind zwar teurer als bei herkömmlichen PV-Anlagen, aber bei Neubauten und Dachsanierungen rentiert sich die Installation in der Regel trotzdem.

Auch bei Indach-Solaranlage hängt der genaue Preis natürlich von Ihrer persönlichen Situation ab. Wir beraten Sie gerne zu Ihrem Projekt und machen Ihnen ein individuelles Angebot. Sprechen Sie uns einfach an!

Die Alternative: Solar-Dachziegel & Solardach

Anstatt eine Indach-Photovoltaik-Anlage zu installieren, können Sie Ihr Dach auch mit Solar-Dachziegeln decken. Hierbei handelt es sich um einzelne, mit Solarzellen versehene Dachziegel. Wird ein komplettes Dach mit diesen Ziegeln gedeckt, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, da die Dachfläche nicht durch Solarmodule unterbrochen wird. Solar-Dachziegel sind eine hervorragende Lösung für denkmalgeschützte Gebäude, bei denen keine strukturellen Änderungen an der Bausubstanz vorgenommen werden dürfen.

Eine zweite Alternativ ist ein Solardach. Auch hier wird mit einzelnen Dachpfannen gedeckt, allerdings folgt man hierbei nicht der traditionellen Dacheindeckung. Stattdessen erhalten Sie eine durchgehende Glasoberfläche, die für ein besonders modernes Design Ihres Hauses sorgt.