Solarmodule kaufen – darauf müssen Sie achten

Um eine nachhaltige Energieversorgung des eigenen Zuhauses zu erreichen, denken immer mehr Menschen über den Kauf einer Solaranlage nach. Doch was kosten Photovoltaik-Module überhaupt pro Stück und gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Solarzellen? Wir sind Experten für Photovoltaik und informieren Sie, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Solarmodule kaufen möchten.

Inhaltsverzeichnis

    1. Welche Solarzellentypen gibt es?
    2. Solarmodule kaufen – das sollten Sie beachten
    3. Wie viel kosten Solarzellen?
    4. Wie hoch ist der Preis für eine komplette Solaranlage?

Welche Solarzellentypen gibt es?

Auch bei Solarzellen gibt es verschiedene Varianten, die ihre Vor- und Nachteile haben. Grundsätzlich wird zwischen drei Typen unterschieden:

    • monokristalline Solarzellen
    • polykristalline Solarzellen
    • amorphe Solarzellen

Die Unterschiede bestehen dabei in der Art der Herstellung und dem resultierenden Wirkungsgrad der Zellen.

Monokristalline Solarmodule

Monokristalline Solarzellen sind derzeit die effizientesten Module. Sie bestehen aus reinen Siliziumkristallen, die über eine sehr hohe Leitfähigkeit verfügen. Dadurch erbringen monokristalline Solarmodule auch bei schlechten Lichtverhältnissen einen höheren Ertrag als andere Zellentypen. Schon durch wenige Zellen können Sie eine hohe Leistung erzielen, was diese Module besonders für kleine Dächer interessant macht. Doch die hohe Effizienz hat ihren Preis: Da monokristalline Solarzellen aufwendiger in der Herstellung sind, ist auch ihr Stückpreis entsprechend höher.

Fazit: Wenn Sie monokristalline Solarmodule kaufen, müssen Sie zwar mehr investieren, profitieren jedoch in der Regel von einem höheren Wirkungsgrad.

Polykristalline Solarmodule

Sehr weit verbreitet sind die polykristallinen Solarzellen – die bläulich-schimmernden Paneele hat vermutlich jeder schon einmal gesehen. Genau wie monokristalline Solarzellen nutzen sie Silizium als Halbleiter, allerdings wird das Silizium anders verarbeitet. Bei der Herstellung von polykristallinen Solarzellen entstehen mehrere Kristalle – die angewendeten Verfahren sind deutlich günstiger als bei der Herstellung monokristalliner Solarmodule, doch es treten auch mehr Verunreinigungen auf, sodass der Wirkungsgrad im Vergleich geringer ist. Für die geringere Effizienz zahlen Sie natürlich einen niedrigeren Preis.

Fazit: Wenn Sie polykristalline Solarmodule kaufen, steht Ihnen ein etwas geringerer Wirkungsgrad zur Verfügung, doch dafür sind die Solarzellen günstiger.

Dünnschichtmodule

Dünnschichtmodule, auch amorphe Solarmodule genannt, sind die günstige Form der Solarzellen. Das liegt an der einfachen und preiswerten Herstellung. Bei Dünnschichtmodulen wird ein Trägermaterial mit einem Halbleiter beschichtet. Meist kommt hier amorphes Silizium zum Einsatz, das dünn auf die Oberfläche gedampft wird. Die Schicht ist nur wenige Mikrometer dick, woraus ein sehr geringer Wirkungsgrad resultiert. Dünnschichtmodule lohnen sich meist nur, wenn eine sehr große Fläche zur Verfügung steht.

Fazit: Wenn Sie amorphe Solarmodule kaufen, haben Sie deutlich geringere Kosten, müssen aber auch einen überaus niedrigen Wirkungsgrad akzeptieren.

Die Wirkungsgrade der verschiedenen Solarzellen

Der Wirkungsgrad beschreibt, wie viel Sonnenlicht durch die Photovoltaik-Anlage tatsächlich in Strom umgewandelt wird. Dies berechnet sich wie folgt: Strahlungsenergie / abgegebene Energie = Wirkungsgrad in %.

Solarzellentyp

Wirkungsgrad

monokristallin

16–22 %

polykristallin

14–20 %

amorph

5–14 %

 

Womöglich fragen Sie sich, warum nur knapp ein Viertel der Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden kann. Das liegt daran, dass verschiedene Substanzen, in diesem Fall das Silizium, immer nur eine bestimmte Wellenlänge des Lichts verarbeiten können – und auch diesen Teil nicht zu 100 %. Da natürliches Licht über eine Vielzahl von Wellenlängen verfügt, kann mit einer PV-Anlage nur ein Teil des Sonnenlichts transformiert werden.

Das sollten Sie beim Kauf von Solarmodulen beachten

Wenn Sie Solarmodule kaufen, sollten Sie einige wichtige Kriterien beachten. Hier geht es vor allem um die Qualität der Solarzellen, damit Sie die gewünschte Leistung erzielen können, um Ihren Eigenverbrauch zu maximieren.

Seriöser Hersteller & Qualität der Solarmodule

Sie sollten Ihre Solarmodule stets bei einem seriösen Hersteller kaufen. Auf dem europäischen Markt müssen Hersteller bestimmte Zertifikate für Solarzellen vorlegen. Achten Sie beim Kauf deshalb unbedingt auf das TÜV-Siegel und das Zertifikat IEC 61215 (Prüfnorm für kristalline Module). Diese bescheinigen u. a. die Sicherheit und die Wetterbeständigkeit der Photovoltaik-Module.

Leistungsfähigkeit

Die Leistungsfähigkeit einer Solarzelle bezeichnet, wie viel Watt das Modul unter optimalen Bedingungen erzeugen kann (= Spitzenleistung). Diese Größe wird in Watt Peak (Wp) angegeben. Diese Spitzenleistung sollte im Bereich von 350 bis 450 Wp liegen.

Effizienz

Die Effizienz entspricht dem Wirkungsgrad und gibt an, wie viel Sonnenlicht durch die PV-Anlage in Strom umgewandelt wird. Beachten Sie die Wirkungsgrade der verschiedenen Solarzellentypen und Ihren geplanten Eigenverbrauch. Bei einer großen Dachfläche ist es denkbar, günstigere Solarmodule mit geringerer Effizienz zu kaufen. Lassen Sie sich hierzu am besten von einem Solarteur beraten.

Temperaturbeständigkeit

Da Solarzellen der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, können sie sich im Betrieb erhitzen. Aber auch Kälte hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Um die Funktionalität zu garantieren, sind PV-Module sehr temperaturbeständig. Bevor Sie Solarmodule kaufen, achten Sie auf die angegebene Betriebsgrenze – diese sollte zwischen -40 und +90°C liegen. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Solarzellen so montiert werden, dass eine ausreichende Hinterkühlung gewährleistet ist.

Garantie

Bei Photovoltaik-Anlagen geben Hersteller zwei Garantien: die Produktgarantie und die Leistungsgarantie. Die Produktgarantie umfasst z. B. Materialschäden und beträgt aktuell meist 10 Jahre. Die Leistungsgarantie bezieht sich darauf, dass eine PV-Anlage auch nach jahrelangem Betrieb noch eine bestimmte Mindestleistung erbringen muss. In der Regel sind dies 90 % Leistung nach 10 Jahren und 80 % nach 20 Jahren.

Solarmodule kaufen – die Preise

Beim Kauf einer Solaranlage spielen die Kosten eine große Rolle. Die Solarzellen selbst sind dabei nicht einmal das Teuerste. Wer Solarmodule kaufen möchte, kann sich je nach Hersteller und Spitzenleistung in Watt Peak (Wp) auf Kosten von 100 bis 360 Euro einstellen. Die Kosten für eine einzelne Solarzelle für Privatkunden liegen derzeit zwischen 45 und 89 Cent pro Watt Peak.

Tipp: Wenn Sie handwerklich versiert sind, können Sie sich eventuell durch eine Eigenmontage die Handwerkerkosten sparen. Berücksichtigen Sie allerdings 4 mögliche Gründe gegen eine Eigenmontage.

Tipp: Spezialisierte Solarteure und viele Handwerksbetriebe bieten inzwischen Komplettangebote für Photovoltaik-Anlagen an – von der Planung bis zur Installation. Auch bei uns bekommen Sie diesen Rundum-Service für Ihre Solaranlage – inkl. Wartung und Reparatur. Sprechen Sie uns jetzt für ein Angebot an!

Komplette Solaranlage – welche Kosten erwarten mich?

Wie hoch die Kosten für eine Solaranlage sind, hängt von mehreren Faktoren ab:

    • Größe der PV-Anlage
    • Leistung der Solaranlage
    • Solarmodultyp
    • Montagekosten

Die Größe der Anlage richtet sich nach der verfügbaren Dachfläche und nach dem gewünschten Eigenverbrauch.

Ein 4-Personen-Haushalt hat einen jährlichen Strombedarf von rund 4.500 kWh. Um eine Kilowattstunde zu produzieren, wird in Deutschland eine Leistung von etwa 1 kWp benötigt. Bei Solaranlagen liegen die Kosten pro kWp momentan bei 1.200 bis 1.500 Euro. Rechnen wir der Einfachheit halber mit 5 kWp für einen 4-Personen-Haushalt:

    • 1 kWp = 1.200 bis 1.500 Euro
    • 5 kWp = 6.000 bis 7.500 Euro

In dieser Rechnung ist allerdings kein Batteriespeicher für PV-Anlagen enthalten. Insbesondere, wenn Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren möchten, ist ein zusätzlicher Speicher sinnvoll. Hier müssen Sie weitere rund 1.200 Euro pro kWh Speicherkapazität einkalkulieren.

Speicherkapazität

ungefährer zu erwartender Preis

5–7 kWh

6.000–8.000 Euro

8–10 kWh

8.000–10.000 Euro

15 kWh

15.000 Euro

 

Tipp: Kleine Speicher sind verhältnismäßig teurer als große Batterien. Prüfen Sie Ihren jährlichen Strombedarf und lassen Sie sich von einem Elektrofachmann beraten.

Solaranlage – von Planung bis Wartung

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